Verein EBI bietet Entwicklungsbegleitung für Kinder und Jugendliche

Abenteuerspielplatz in einer alten Villa

Wer die große denkmalgeschützte Villa, etwas zurückgesetzt von der Leher Heerstraße, betritt, der sieht in den großen Räumen vielfältige Spielmöglichkeiten für Kinder. Klettergerüste, Schaukeln, Mal- und Matschräume, große Würfel zum Verstecken und Bauen. Seit 2007 macht der Verein Entwicklungsbegleitung und Integration – kurz EBI – an diesem Standort pädagogisch-therapeutische Angebote für Kinder und Jugendliche. „Unser Vereinsname – Entwicklungsbegleitung - beschreibt auch unser pädagogisches Konzept“, sagt Susanne Baeßler, Pädagogin und langjährige EBI-Mitarbeiterin. Seit Sommer 2020 ist der Verein Mitglied des Paritätischen Bremen.

Zu EBI kommen Kinder, zumeist ab Grundschulalter, und Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Problemen: zum Beispiel Entwicklungsverzögerungen, Behinderungen, Ängste, Folgen von Trennung oder Scheidung der Eltern oder auch mit Fluchterfahrungen. Diese Kinder erhalten ganz individuelle heilpädagogische Angebote oder werden im Rahmen einer Erziehungsbeistandschaft betreut.

Bei der Erstvorstellung des Kindes spricht eine Kollegin mit den Eltern und eine Kollegin spielt mit dem Kind. „Wir folgen den Spielimpulsen des Kindes und schauen auf seine Stärken. Aus diesen Einsichten entwickeln wir das Förderprogramm“, sagt Baeßler. Ganz wichtig sei die Stärkung des kindlichen Selbstbewusstseins durch positive Entwicklungsschritte.

„Es gibt keine kindliche Handlung ohne Grund“ – Dieser Leitsatz ist Grundlage des EBI-Konzeptes, das bereits in den 80er Jahren von den Vereinsgründern Waltraud und Winfried Doering auf der Basis der psychomotorischen Praxis nach Bernard Aucouturier entwickelt wurde.

Elternarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsbegleitung. „Eltern verspüren oftmals einen großen Druck, wenn ihr Kind nicht ins System passt und in der Schule oder in anderen Zusammenhängen auffällig wird“, sagt Regine Lipp-Thomas, die als Kunsttherapeutin ebenfalls schon langjährig für EBI tätig ist. Deshalb sei es für Eltern auch wichtig, die Stärken ihres Kindes zu kennen und selbst durch Spielangebote zu fördern. Regelmäßig finden auch Hilfeplangespräche statt.

Die Kosten für die Angebote werden in der Regel nach Feststellung des Bedarfs von den Jugendämtern übernommen. Die Förderung erstreckt sich zumeist über ein bis zwei Jahres mit wöchentlichen einstündigen Treffen. Zusätzlich bietet der Verein auch Gruppen- und Ferienprogramme.

Der Verein begleitet pro Jahr rund 160 Kinder am Vereinssitz und in einer Zweigstelle in Bremen-Walle

 

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