Bremer Elternverein-Kitas fordern tarifgerechte Bezahlung ihrer Erzieher*innen

Paritätischer warnt vor Schlechterstellung der Elternvereine gegenüber städtischen Kitas

Viele Elternvereine sind besorgt, weil ihre Mitarbeitenden schon seit Monaten weniger Geld  verdienen als ihre Kollegen  in anderen Bremer Kitas.  Wir fordern den Senat auf, die tarifgerechte Bezahlung der Erzieher*innen in Elternvereinen schnell umzusetz

Medieninformation

Bremen, 9. September 2024. Seit Monaten warten Bremer Elternverein-Kitas auf die Anpassung der Richtlinienwerte durch die Behörde, um die Gehälter für Erzieher*innen erhöhen zu können. Währenddessen profitieren Erzieher*innen in städtischen und anderen Kitas bereits seit März von den Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst. Die Elternvereine fühlen sich im Stich gelassen und befürchten eine Abwanderung ihrer Erzieher*innen zu anderen Kitas. Aus Angst vor weiteren Verzögerungen durch die Haushaltssperre haben sich einige Elternvereine nun an ihren Dachverband, den Paritätischen Bremen, gewandt, dem rund 30 als Elternverein geführte Kindertagesstätten mit 1.560 Kita- und Krippenplätze angehören.

„Uns erreichen Sorgen unserer Elternvereine, deren Mitarbeitende seit Monaten weniger Geld verdienen als ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Kitas. Wir fordern den Senat auf, die tarifgerechte Bezahlung der Erzieher*innen in Elternvereinen schnellstmöglich umzusetzen“, so Birgitt Pfeiffer, Vorständin des Paritätischen Bremen.

Laut Aussagen des Elternvereins Kefi e.V. in Bremen-Nord geht es um Gehaltsunterschiede von 300 bis 400 Euro brutto im Monat pro Erzieher*in. In einem Brief des Elternvereins heißt es: „ […] stattdessen werden wir von der Behörde immer wieder mit nichtssagenden Ausreden vertröstet: ‚Eine Sitzung steht noch aus‘, ‚Der Haushalt ist gesperrt.‘ Diese Hinhaltetaktik ist nicht nur respektlos, sondern auch ein Schlag ins Gesicht für unsere Erzieherinnen, die jeden Tag ihr Bestes geben.“

„Durch diese Ungleichbehandlung wird eine Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb der Bremer Kitas geschaffen, die die Mitarbeitenden von Elternvereinen schlechter stellt – das darf nicht sein, schon gar nicht zu Lasten von Familien und Erzieher*innen“, so Birgitt Pfeiffer.

In Bremen gibt es rund 120 Kitas mit rund 3.500 Plätzen, die als gemeinnützige Elternvereine organisiert sind. Die Finanzierung der Elternvereine basiert in Bremen auf einer Richtlinie, für die regelmäßig neue Werte für die Personal- und Sachkosten festgelegt werden. Diese Werte werden normalerweise auch in Anlehnung an die geschlossenen Tarifverträge angepasst. Von der jüngsten Erhöhung spüren die Elternvereine bisher jedoch nichts und warten trotz mehrfacher Nachfrage auf einen entsprechenden Beschluss der Behörde.

Dass Kitas in Bremen trotz des Rechtsanspruches über Zuwendungen finanziert werden, kritisiert der Paritätische schon seit vielen Jahren.

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