Housing First: Zuerst ein Dach über dem Kopf

Wohnungshilfe Bremen und Hoppenbank bekämpfen Obdachlosigkeit

Frisch renoviert, gerade eingezogen – und schon volles Haus: Anfang April hat die neue Anlaufstelle von „Housing First“ in der Bremer Neustadt offiziell eröffnet. So neu wie die Räumlichkeiten ist auch der Ansatz, mit dem das Projekt die Obdachlosigkeit in der Stadt bekämpfen möchte: Am Anfang steht eine eigene Wohnung, um Menschen ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Erst danach werden weitere Probleme bewältigt, um die Betroffenen auf ihrem Weg in ein geordnetes Leben zu unterstützen. Wer also einmal eine Wohnung hat, muss nicht fürchten, sie wieder zu verlieren.

Umgesetzt wird „Housing First“ durch die beiden paritätischen Vereine Wohnungshilfe e. V. und Hoppenbank e. V. – beide Organisationen verfügen über jahrzehntelange Erfahrung. Die Wohnungshilfe stellt und beschafft den Wohnraum, während die pädagogische und psychosoziale Betreuung durch Fachkräfte von Hoppenbank, spezialisiert auf die Betreuung von Haftentlassenen, übernommen wird. Dazu gehören etwa soziale Angebote und Freizeitbeschäftigungen. Das Erdgeschoss des neuen Büros selbst dient als Treffpunkt, Aufenthaltsraum und Anlaufstelle. Seit Projektstart im Herbst 2021 konnten durch „Housing First“ bereits drei Menschen eine Wohnung beziehen, weitere stehen kurz davor. Das vom Sozialressort geförderte Projekt kooperiert mit privaten Vermieter:innen und Wohnungsbaugesellschaften. Die Wohnungshilfe tritt zum Teil selbst als Mieter ein, Haftung für Schäden oder Mietausfälle inklusive.

www.housing-first-bremen.de

Foto: selbstverständlich GmbH

Menschen vor Büro von Housing First

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