Wohnheim für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung feierte Eröffnung

Der Schritt fiel nicht allen leicht. Vor knapp vier Monaten haben 28 Menschen mit psychischer Erkrankung die dörfliche Idylle am Grambker See verlassen, um ins neue Wohnheim des Sozialwerks der Freien Christengemeinde an der Heinrich-Oebker-Straße zu ziehen. Das Haus liegt zentral, alle Angebote in Vegesack sind fußläufig zu erreichen. Anne Wildeboer und Kerstin Eckert von der Hausleitung sind sich einig: „Das Leben der Bewohner hat sich zum Positiven verändert.“

Das Haus am Grambker See, das die Bewohner verlassen haben, war eine der ersten Einrichtungen des Sozialwerks für betreutes Wohnen überhaupt, viele Bewohner lebten hier schon viele Jahre. 

Das neue Haus bietet Platz für 28 Bewohner in Einzelzimmern mit separaten Duschbädern. Aufgeteilt ist das Haus in vier Wohngruppen. Gemeinschaftsräume mit offenen Küchen und großen Balkonen, Räume für Bewegung und Musiktherapie sind auf den jeweiligen Etagen. Eine Werkstatt mit ergotherapeutischen Angeboten der Sozialwerks-Tochter ArBiS befindet sich im Souterrain. 

16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Bewohner, Tag und Nacht. Die meisten von ihnen sind nicht in der Lage, ihr Leben völlig eigenständig und selbstbestimmt zu organisieren. Als positiv wird von den Bewohnern des Hauses an der Heinrich-Oebker-Straße auch das „lebendige Vegesack“ empfunden. Viele haben sich in den vergangenen Wochen schon allein auf den Weg gemacht, um durch die Einkaufsstraßen, den Stadtgarten, auf der Uferpromenade an der Weser und über den Wochenmarkt zu bummeln. Oder sie nutzen das nahegelegene Schwimmbad oder die Angebote der Sportvereine. 

Das Sozialwerk der Freien Christengemeinde hat für Menschen mit psychischen Erkrankungen verschieden Angebote, u.a. die Tagesstätte in der Kirchheide 23, die Einrichtung für betreutes Wohnen in der Kirchheide 18 und neuerdings das Wohnheim in der Heinrich-Oebker-Straße 4. Ebenfalls in Vegesack, am Aumunder Heerweg 83/85, befindet sich das Psychiatrische Behandlungszentrum des Klinikverbundes „Gesundheit Nord“. Eine wichtige Adresse auch für die Bewohner des neuen Wohnheims. Das ist für rund drei Millionen Euro errichtet und vom Sozialwerk der Freien Christengemeinde angemietet worden.