Meilenstein in der Pflege

Wohlfahrtsverbände und ver.di unterzeichnen den ersten trägerübergreifenden Tarifvertrag für die Altenpflege

Einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einheitlichen Tarifbedingungen in der Altenpflege haben die Tarifgemeinschaft Pflege Bremen und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di unternommen. Gemeinsam haben sie einen Tarifvertrag für die Pflege in Bremen unterzeichnet, der für alle Beschäftigten von Pflegediensten und Pflegeheimen in der Freien Wohlfahrtspflege von Bremen und Bremerhaven einheitliche Vergütungen, verbindliche Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit, eine Jahressonderzahlung und eine Urlaubsregelung vorsieht. Die Beteiligten sehen das Vertragswerk als ersten Meilenstein auf dem Weg zu einem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in Bremen.

Der Tarifgemeinschaft Pflege Bremen gehören 16 Pflegeanbieter an, u.a. Pflegedienste und -einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt, des Caritasverbandes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Diakonie, des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sowie der Bremer Heimstiftung.

Arnold Knigge, Vorstandssprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e.V. (LAG FW) und der Tarifgemeinschaft Pflege Bremen, wertet den Vertragsabschluss als großen Erfolg. Knigge: „Mit dem Tarifvertrag zur Altenpflege wollen wir die Attraktivität der Beschäftigung im Berufsfeld „Pflege“ verbessern. Wir wollen in den nächsten zwei Jahren weitere Tarifregelungen für die Beschäftigten in der Pflege aushandeln und werden uns auch weiter dafür einsetzen, dass die mit ver.di vereinbarten Tarifregelungen für allgemein verbindlich erklärt werden. Wir wünschen uns, dass weitere Dienstleister der Tarifgemeinschaft Pflege Bremen beitreten und so die Wirkung des Tarifvertrages erweitert wird. Der angesichts des Fachkräftemangels bestehende Wettbewerb um Pflegekräfte soll über die Qualität und nicht zu Lasten der Arbeitsbedingungen stattfinden.“

Auch Detlef Ahting, ver.di Landesbezirksleiter Niedersachsen/Bremen, zeigt sich zufrieden: „Mit dem Tarifvertrag verbessern wir die Arbeitsbedingungen vieler Beschäftigter im Pflegebereich. Sie werden zukünftig zum Teil mehrere hundert Euro mehr verdienen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung dieses gesellschaftlich wichtigen Berufes und zeigen, dass uns die Altenpflege am Herzen liegt.“ Der Gewerkschafter hält fest: „Der Wettbewerb zu Lasten der Pflegebeschäftigten soll endlich beendet werden.“

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