Positive Zwischenbilanz zur generalistischen Pflegeausbildung in Bremen

Gemeinsam lernen kommt gut an!

Eingeladen hatten Weser Bildungsverbund Gesundheit + Pflege e. V. (WBV), Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen, AOK und Bremer Heimstiftung. „Der Nachwuchs findet es inzwischen deutlich attraktiver, den mit Blick auf den demografischen Wandel so wichtigen Pflegeberuf zu erlernen. Dies bestätigen nicht nur steigende Anmeldezahlen, die uns Ausbildungsbetriebe und Pflegeschulen melden, sondern das zeigen auch persönliche Rückmeldungen von jungen Menschen“, betont Dr. Karl Bronke, Vorsitzender des Weser Bildungsverbund Gesundheit + Pflege e. V.

Einige Auszubildende kamen auf der Fachveranstaltung selbst zu Wort. So zum Beispiel Marcel Beuch, der von klein auf Einblick in den Beruf hatte. „Meine Mutter arbeitete jahrelang in der Pflege, da habe ich schon viel mitbekommen. Und so landete ich nach dem Fachabitur für Gesundheit und Soziales in der generalistischen Ausbildung.“ Diese mache ihm großen Spaß, trotz gestiegener Anforderungen und Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler hinsichtlich des Lernstoffs. „Ich kann damit gut umgehen und finde es interessant, Einblick in so viele unterschiedliche medizinische Bereiche zu erhalten“, betont der 20-Jährige. Marcel Giesenberg findet an der neuen Ausrichtung besonders gut, dass sie ihm mehr Chancen und Perspektiven in der Pflege bietet. „Als Pflegefachmann stehen mir diverse Türen offen. Außerdem habe ich viele Möglichkeiten, mich nach der Ausbildung etwa im Rahmen eines Studiums weiterzubilden. Das möchte ich“, erklärt der 23-Jährige. Die enge Verknüpfung von Praxis und Theorie gefällt ihm ebenfalls. „Jeden Tag aufs Neue freue ich mich, schon während der Ausbildung Menschen helfen zu können – egal, ob groß oder klein. Ein Lächeln von Patienten ist für mich Gold wert“, so Marcel Giesenberg.

Mehr Ausbildungsplätze erfordern weitere Übungsräume

„Wir vom Weser Bildungsverbund Gesundheit + Pflege freuen uns, dass mit der Nachfrage nach der generalistischen Ausrichtung perspektivisch mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden können. Gleichzeitig birgt das aber auch ein Problem: Für die Lernenden braucht es dann ein erweitertes Angebot an Räumen für praktische Übungen“, erläutert Dr. Karl Bronke. Schon jetzt gebe es im Skills- und Simulationszentrum der Hochschule Bremen im Gesundheitscampus Am Brill, das die Mitglieder des WBV für ihre Schülerinnen und Schüler nutzen können, kaum freie Kapazitäten. Deshalb setzen sich die unter dem Dach des Vereins aktiven Fachschulen, Fort- und Weiterbildungsanbieter der Gesundheitsberufe und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft dafür ein, den Campus gemeinsam mit der Hochschule um weitere Standorte in der Innenstadt zu erweitern..

Neue Möglichkeiten für Ausbildungen im Gesundheitswesen

Wie wichtig das Projekt für die Politik ist, hob Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen, auf dem Fachtag hervor: „Der Integrierte Gesundheitscampus soll die Potentiale verschiedener Akteure bündeln, also Wissenschaft, Fachschulen und Dienstleister sowie die Wirtschaft zusammenbringen. Auf dieser Grundlage werden sich neue Möglichkeiten für die Gewinnung und Standortbindung von Fachkräften eröffnen. Ich freue mich daher über zahlreiche Praxispartner wie die Bremer Heimstiftung und den Weser Bildungsverbund, die in den letzten Wochen ihr Interesse für eine Mitwirkung am Integrierten Gesundheitscampus bekundet haben.“ Für ihre Kollegin Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, handelt es sich dabei um ein bundesweit einmaliges Projekt: „Wir haben die Chance, die klassische Berufsausbildung mit Aspekten des Hochschulstudiums zu verbinden, wir können Durchlässigkeit schaffen und über die Grenzen einzelner Disziplinen hinaus lernen und lehren. Gemeinsame Lerninhalte können entstehen, wir können einen fortlaufenden Austausch untereinander schaffen und damit dazu beitragen, dass die jeweiligen Gesundheitsfachberufe sich einander stärker zuwenden. Ich freue mich sehr, dass Bremen mit diesem Projekt vorangeht. Für unsere Berufsausbildungen im Gesundheitswesen entstehen hier ganz neue Möglichkeiten.“

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