Bremer Heimstiftung feiert Einweihung im Mehrgenerationenhaus Bremen

Ein neuer Ort der Begegnung für das Schweizer Viertel

Es ist ein Novum für Bremens größten Altenhilfeträger – und doch vertraut. Denn was in den vergangenen Monaten in der Graubündener Straße 10 in Bremen-Osterholz Gestalt angenommen hat, ist zwar das erste Mehrgenerationenhaus in den Reihen der Bremer Heimstiftung, aber: „Das Konzept dahinter passt sehr gut zu uns und unseren Vorstellungen von einem lebendigen Miteinander bis ins Alter, von Teilhabe und nachbarschaftlichem Engagement, für deren Umsetzung wir uns auch in unseren schon bestehenden Häusern bereits täglich einsetzen“, so Alexander Künzel. Gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Bremens Sozialsenatorin Anja Stahmann weihte der Seniorvorstand der Bremer Heimstiftung heute das Mehrgenerationenhaus Bremen – Schweizer Viertel offiziell ein.

„Die Möglichkeit, dass Jung und Alt sich begegnen, zeichnet ein Mehrgenerationenhaus aus. Der generationenübergreifende Ansatz gibt den Häusern ihren Namen und ist Alleinstellungsmerkmal: Jüngere helfen Älteren und umgekehrt. Mehrgenerationenhäuser sind zentrale Begegnungsorte für alle Generationen. Niemand weiß besser, was nötig und was möglich ist, als die Kümmerer vor Ort“, sagte Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, „und wir kümmern uns um die Kümmerer. Daher fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend so besondere Orte wie das Mehrgenerationenhaus Bremen – Schweizer Viertel. Ein Ort, an dem alle Generationen zusammenleben können.“ Mit diesen Worten übergab sie gemeinsam mit Anja Stahmann und Alexander Künzel ein Haus seiner Bestimmung, das in Zukunft nicht nur seinen Mieter*innen und deren Familien oder Freund*innen offenstehen wird, sondern das neben Wohnungen für ältere und behinderte, aber auch jüngere Menschen oder Familien auch eine Pflege-Wohngemeinschaft und eine Tagespflege für Senior*innen, buchbare Veranstaltungsräume, eine Praxis für Sprachtherapie, ein Gesundheits- und einen Offenen Treff sowie ein Caférestaurant beherbergt. „Ein sehr vielfältiges Angebot also und ein Miteinander, hinter dem schon seit Längerem zahlreiche Menschen stehen: freiwillig engagierte Helfer, aber auch Kooperationspartner, die uns unterstützen. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass sich unser Haus zu einem Ort der Begegnung und zu einem Anziehungspunkt für Nachbarn jeden Alters und verschiedener Kulturen aus dem Stadtteil entwickelt“, betonte Marina Aydt, Hausleiterin des Mehrgenerationenhauses Bremen – Schweizer Viertel.

Angebote zur Beteiligung und zum Mitgestalten

Zwei, die dieses Miteinander ebenfalls bereits mit den Möglichkeiten ihrer Einrichtungen bereichern, sind Jörg Angerstein, Vorstand der Hans-Wendt-Stiftung, und Tamina Kreyenhop, Vorstandsmitglied der Eugen-Kulenkamp-Stiftung. Während ersterer mit dem „Kinderhaus am Fleet“ eine Kindertagesstätte im Mehrgenerationenhaus Bremen – Schweizer Viertel eröffnen wird, ließ die Stiftung von Tamina Kreyenhop auf einem angrenzenden Grundstück ein Haus für Menschen mit geringem Einkommen errichten, dessen 50 Wohneinheiten bereits vollständig vermietet sind. „Es ist uns ein Anliegen, hier mit verschiedenen kleinen Projekten künftig dazu beizutragen, dass Kinder, Nachbarn und vor allem auch Senioren zusammenfinden und einen Teil ihres Alltags gemeinsam gestalten“, sagt Jörg Angerstein und kann sich dazu zum Beispiel Treffen zum Backen, Spielen und Gärtnern oder Festivitäten für Alt und Jung vorstellen. Für Tamina Kreyenhop hingegen zählt unter anderem, dass „unsere Mieter mit dem Mehrgenerationenhaus einen Anlaufpunkt in direkter Nachbarschaft haben, der nicht nur diverse Möglichkeiten der Freizeitgestaltung oder Gesundheitsservices bietet, sondern auch zur Beteiligung und zum Mitgestalten einlädt.“

Der Bund förderte die Entstehung des neuen Ortes im Rahmen des Modellprogramms „Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben“. Die inhaltliche Ausgestaltung des Mehrgenerationenhauses wurde durch das Bundesprogramm „Mehrgenerationenhaus“ finanziell unterstützt. An Letzterem war auch die Stadtgemeinde Bremen mit Fördermitteln beteiligt. Die Bremer Heimstiftung investierte ihrerseits rund 10,3 Millionen Euro in das Vorhaben. Für Bremen ist das Mehrgenerationenhaus Bremen – Schweizer Viertel übrigens das vierte seiner Art: „Mit der heutigen Einweihung nehme ich also ein weiteres Mitglied in diese mir wichtige ‚Familie‘ auf“, freute sich Sozialsenatorin Anja Stahmann. „Mehrgenerationenhäuser sind Orte sozialen Miteinanders, die es heute mehr denn je braucht. Sie leisten einen wertvollen Beitrag gegen Entfremdung und für ein respektvolles Zusammenleben im Quartier, voller Anregungen durch den Austausch zwischen den Generationen.“

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