20 Jahre Verein Bremer Klinikclowns

Das Lachen hilft beim Gesundwerden

„Dürfen wir reinkommen“: Das ist immer der erste Satz von Wilma und Kurt, Hans und Meggie. Sie sind Klinikclowns und besuchen, zumeist zu zweit, die Kinderstation der Prof. Hess Kinderklinik. Sie und noch fünf weitere Clowninnen und Clowns gehen in die einzelnen Zimmer oder begleiten die oft schwerkranken Kinder bei Untersuchungen. In ihren Taschen haben sie immer ein paar Utensilien. Zum Beispiel einen Zauberstab oder Federn und Tücher. „Wir tasten uns ganz langsam vor, agieren im hier und jetzt und gehen in Kontakt zu den Kindern. Da kann es schon passieren, dass plötzlich die Ärztin in die Spielszene einbezogen wird und sie so dazu beiträgt, dass das Kind für einige Zeit die Krankheit vergisst“, erklärt Julia Wiegmann alias Wilma. Julia Wiegmann hat den Verein vor 20 Jahren gegründet und ist auch heute noch als Vorsitzende aktiv.

Manchmal dauert ein „Auftritt“ nur wenige Sekunden, in einigen Fällen werden es aber auch schon einmal 15 Minuten, die sie mit einem Kind verbringen. Natürlich werden auch Bettnachbarn in das Spiel mit einbezogen. Für die Eltern bedeuten die Besuche von Wilma und Co zumeist eine große Entlastung. Für sie ist es sehr wohltuend, ihre Kind in einer belastenden Situation lachen zusehen.

Für die Clowns und die kleinen Patienten war Corona eine harte Zeit. „Wir durften nicht in den Einrichtungen spielen. Wir haben deshalb kleine Videoclips gemacht, die man sich ansehen konnte. Jetzt geht es wieder los und wir können mit Maske und Nase und natürlich auch mit Abstand spielen“, so Wiegmann.  Etwas Gutes sieht sie in der Corona-Zeit. „Wir haben unser Spiel weiterentwickelt und agieren jetzt viel emotionaler und körperlicher. Allerdings ist das Spiel mit Maske auch viel anstrengender.“

Seit 20 Jahren sind die Klinikclowns nun aktiv. Sie besuchen nicht nur die Kinderstationen in Krankenhäusern, sondern arbeiten auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Altenhilfe. Viel Freude macht Julia Wiegmann auch die Arbeit mit demenzerkrankten älteren Menschen. „Demente Menschen drücken ihre Gefühle sehr direkt aus, sie zeigen uns sehr deutlich, ob ihnen unser Spiel gefällt und beteiligen sich oft ohne Scheu“, so Wiegmann.

Ein weiteres Angebot des Vereins sind Fortbildungen für pädagogische Kräfte und Pflegekräfte. Humorschulungen fördern die Kommunikation in Teams und helfen oft dabei, den Berufsalltag zu verbessern.

Bezahlt wird die Arbeit der Klinikclowns fast ausschließlich über Spenden. „Wir freuen uns immer über Bußgelder oder Spenden von Firmen oder Eltern. Dann können wir unsere Arbeit in vielen Einrichtungen fortsetzen“, so der Wunsch von Wilma, Kurt und den anderen.

 

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